Einbau von SR - Amaturen

 

Generell sollte man die SR-Amaturen in der Mittelkonsole nur verwenden, wenn man auch die passende Tachoeinheit mit Drehzahlmesser besitzt. Umgekehrt genauso: Also nur Einheit mit Drehzahlmesser einbauen, wenn man Besitzer der SR-Amaturen ist.

 

Benötigte Teile:

- Tachoeinheit mit Drehzahlmesser (mit oder ohne Zeituhr)

- SR-Zusatzamaturen mit Öldruck-, Volt-, Tank- und Kühlwassertemperaturanzeige

- Öldruckgeber (je nach Motortyp passendes Winkelstück)

- Kabelstücke

 

Hilfreiche Teile:

- Einen weiteren Stecker für den Amaturenanschluss

- Ich empfehle für die Anschlüsse Kabelschuhe. So lassen sich die Amaturen ohne Probleme auch mal ausbauen.

 

Sicherheitshinweis:

Wenn Sie keine Erfahrung im Umgang mit elektrischen Verbindungen haben, lassen Sie den Einbau von einem Bekannten oder einer Fachwerkstatt durchführen.

 

Vorgehensweise:

Prüfen Sie ob die Zeituhr funktioniert. Sie ist leider eine Schwachstelle in der Kadett-C-Amatur. Trennen Sie nun den Masse-Anschluss von der Autobatterie ab (alternativ können Sie auch alle Sicherungen entfernen). Empfehlenswert ist es auch, seinen alten Tacho in die neue "Taucherbrille" einzubauen. Dies hat zum Vorteil, dass man seinen alten Kilometerstand behalten kann. Außerdem ist der SR-Tacho bis 200 km/h ausgelegt, der vom 12 (S) nur bis 180 km/h. Er würde somit die falsche Geschwindigkeit anzeigen. Darüber hinaus gibt es zwei verschiedenen Anschlusstypen der Tachowelle. Zum Ausbau lösen Sie die Schrauben mit denen der Tacho befestigt ist.

Er lässt sich nun nach hinten rausnehmen. Vermeiden Sie auf jeden Fall, die Tachoscheiben mit dem Finger zu berühren. Die Fingerabdrücke lassen sich kaum entfernen. Als nächstes sollten Sie prüfen, ob alle Lampenfassungen vorhanden sind. Eine Fassung sollte in der Rückwand der Zusatzinstrumente stecken, jeweils zwei in Tacho und Drehzahlmesser. Die Pluspole (die Kontakte die herausragen) der Fassungen in Tacho und Drehzahlmesser müssen miteinander verbunden sein. Bauen Sie nun die vorhandene Taucherbrille aus. Dazu müssen Sie zuerst die Tachowelle vom Tacho abmachen. Greifen Sie unter das Amaturenbrett von hinten an den Tacho. Die Tachowelle ist am Tacho entweder mit einem Bajonettverschluss befestigt, oder eingerastet. Fühlen Sie am Anschlussstück eine „Nase“, drücken Sie diese und ziehen Sie gleichzeitig die Welle ab. Gibt es keine „Nase“, müssen sie das Anschlussstück gegen einen leichten Widerstand linksherum drehen. Dann ist die Welle gelöst, und lässt sich abziehen. Drücken Sie nun die Taucherbrille vorsichtig von hinten aus dem Amaturenbrett heraus. Sobald die Taucherbrille ausgerastet ist, arbeiten Sie von vorne weiter. Ziehen Sie die Taucherbrille vorsichtig soweit heraus wie möglich. Drehen Sie sie soweit, bis Sie an die Anschlüsse auf der Rückseite heranreichen. Ziehen Sie nun den Stecker für die Instrumente ab. Um die Fassung mit den Kontrollleuchten abzuziehen, drücken Sie die Nasen und ziehen Sie die Fassung ab.

Trennen Sie die Amatur jetzt noch vom Dauerplus der Uhr  und dem Plus-Anschluss der Beleuchtung. Jetzt sollte sich die Amatur durch das Lenkrad hindurch entfernen lassen. Tauschen Sie nun die Geschwindigkeitsmesser und gegebenenfalls auch das Uhrwerk. Bei der Gelegenheit können Sie auch überprüfen, ob das Kunststoffglas der alten Amatur besser oder weniger verkratzt ist. Dann sollten Sie es auch auswechseln. Bevor Sie die neue Taucherbrille einbauen, müssen Sie zuerst die Anschlüsse für den Drehzahlmesser legen und die Leitungen für die Zusatzamaturen verlängern. Der Drehzahlmesser wird zuerst mit Strom versorgt. Dazu wird der Plus - Anschluss des Drehzahlmessers entweder am Dauerplus (z. B. dem der Uhr) oder an einem Zündungsplus (z. B. für die Heizung) angeschlossen. Der Minus - Anschluss kann entweder direkt an der Karosserie, oder an einem beliebigen Massekabel angeschlossen werden. Der Anschluss mit der Bezeichnung „1“ wird mit der Zündspule verbunden.

Wenden wir uns nun dem Anschluss der Zusatzamaturen zu. Bis auf den Öldruck werden alle benötigten Signale über die bereits vorhandenen Leitungen zur Instrumentensteuerung geliefert. Ein Vorteil ist, dass der Stecker der alten Amaturen auch für die Zusatzamaturen passt. Allerdings ist er anders belegt. Wenn wir den Sichelförmigen Stecker von hinten betrachten, ist er folgendermaßen belegt:

Beschriften Sie unbedingt die Leitungen! Seien Sie genau! Sonst können Ihre neuen Amaturen beschädigt werden. Nachdem Sie die Leitungen nach dieser Vorlage beschriftet haben, können Sie sie durchtrennen. Die Leitungstücke am Stecker sollten nicht zu kurz sein. Verlängern Sie die abgetrennten Leitungen um ca. 50 cm (lieber ein paar Zentimeter zuviel als zuwenig). Wenn Sie sich nun den Stecker ansehen, bemerken Sie, dass sich in einem Schacht kein Kontakt befindet. Wenn Sie einen zweiten Stecker haben, können Sie dort vorsichtig ein Kabel samt Kontakt herausziehen und in den anderen Stecker schieben. Ansonsten müssen Sie wohl oder übel mit dem Stecker in ein gutes Elektrogeschäft um sich einen Kontakt zu kaufen. Wenn also alle fünf Schächte mit einem Kontakt und einem Stück Kabel belegt sind kann es weiter gehen. Damit die Zusatzinstrumente funktionieren, müssen die Anschlüsse so belegt sein:

Verbinden Sie also die (hoffentlich richtig) beschrifteten Kabel mit den entsprechenden Stücken am Stecker. Die Leitung für den Öldruck verbinden Sie mit dem Anschluss des Gebers mit mit einem „G“ gekennzeichnet ist. An den Anschluss „WK“ schließen Sie die Leitung an, die bisher am Warnkontakt angeschlossen war. Jetzt können Sie den Leitungsstrang hinter dem Amaturenbrett zur Mittelkonsole durchziehen. Sie müssen Sie nur noch die Plusleitung für die Beleuchtung abzweigen und den Abzweig ebenfalls zur Mittelkonsole ziehen. Nun können Sie die Taucherbrille wieder einbauen. Wenn der Drehzahlmesser angeschlossen, die Kontrollleuchten eingesetzt und die Beleuchtung angeschlossen ist, drücken Sie sie einfach vorsichtig und gleichmäßig in die Öffnung bis sie einrastet. Achtung: Es dürfen keine Kabel eingeklemmt werden! Vergessen Sie nicht, die Tachowelle wieder aufzusetzen. Bei einem Anschlusstücke mit Nase müssen Sie die Welle einfach nur bis zum Anschlag aufschieben. Bei einem Bajonettverschluss setzen Sie die Welle auf und drehen Sie den Anschluss rechts herum bis er einrastet. Prüfen Sie auf alle Fälle den festen Sitz, indem Sie an der Welle ziehen. Entfernen Sie die alte Mittelkonsole indem Sie die drei Blechschrauben (eine vorne, zwei hinten) in der Ablage lösen. Jetzt nur noch die neue Konsole einbauen, die Zusatzinstrumente anschließen und einsetzen. Die Batterie anklemmen (Sicherungen einsetzen), Uhr einstellen, fertig. Wenn Sie noch Fragen haben, wenden Sie sich an moussie_g@gmx.de! (Moussie G.)

weitere Ergänzungen zu dem Thema von Bernd:

Hallo zusammen,

Vor kurzem tauchten hier im Forum einige Fragen zum Anschluss der Zusatzinstrumente auf, daher möchte ich hier ein paar Informationen liefern.
Man kann bei einer Nachrüstung mit GTE- oder SR-Instrumenten ja entweder die vorhandenen Kabel des Normalkadetten verlängern und durch die zusätzlich benötigten Kabel ergänzen, oder man legt alle nötigen Anschlusskabel analog zum Original-GTE oder Original-SR-Modell neu, wenn man zusätzlich den Standartstecker des Normalmodells behalten will. Wenn man sehr großes Glück hat, kann man ja einen originalen Kabelbaum vom GTE- oder SR-Modell kaufen und einbauen. Ich beschreibe anschließend die Verkabelung der Originalmodelle.

Vorneweg folgendes:
Bei allen Kadetten, egal ob Standart- SR- oder GTE-Version, werden zum Anzeigen von Temperatur und Tankinhalt Instrumente mit baugleichem Innenleben verwendet, man kann das leicht nachprüfen, wenn man einmal ein defektes Instrument zerlegt. Diese Instrumente benötigen aufgrund ihres Funktionsprinzips nur jeweils zwei Klemmen für den Stromanschluss.

Beim Normalkadett und beim SR-Kadett sind Temperatur- und Tankanzeige auf einer Platine aufgeschraubt, die entweder neben dem Tacho oder in einer Viererkonsole auf dem Getriebetunnel eingebaut ist. Beim GTE dagegen hat VDO die beiden Instrumente jeweils in ein 52mm Gehäuse eingesetzt, sie sind beim Kadett GTE in der Dreierkonsole unter dem Aschenbecher montiert.

Die zwei Gewindestangen auf der Rückseite der Temperatur- oder Tankanzeige, die zum Befestigen des Instruments auf der Platine beziehungsweise in der Dreierkonsole dienen, sind gleichzeitig als Klemmen für die zwei Stromanschlüsse gedacht. Sie dürfen daher nur leitenden Kontakt mit den zugehörigen Anschlusskabeln (beim GTE) oder (was ja beim Normalmodell oder SR-Modell Sinn der Übung ist) zu der Platine haben, auf der das Instrument aufgeschraubt ist.
Temperatur- und Tankanzeige können nicht direkt an das Bordnetz des Kadett angeschlossen werden. Sie müssen mit exakt 12V Spannung betrieben werden, um ausreichend präzise anzuzeigen, die Lieferung dieser exakten Spannung wird vom Spannungsregler (auch Spannungsstabilisator genannt) übernommen, das ist der kleine Metallkasten mit drei Kontaktklemmen, der auf der Rückseite von Platine beziehungsweise Dreierkonsole sitzt.

Beim Normalkadett und SR-Kadett ist die Instrumentenplatine durch einen Stecker mit dem Kabelbaum verbunden. Das schwarze Kabel des Steckers kommt vom Zündschloss Klemme 15 oder (beim SR) von Sicherung Nr. 5 oder 6 und liefert beim Einschalten der Zündung eine Spannung von 12V. Über die Platine wird eine Verbindung zu der Klemme des Spannungsreglers hergestellt, die mit einem Pluszeichen markiert ist.
An die mittlere Klemme des Spannungsreglers (sie ist durch einen von einem Kreis eingeschlossenen Pfeil bezeichnet) ist über die Platine nun sowohl die Temperaturanzeige als auch die Tankanzeige (mit jeweils einer Klemme) angeschlossen.
Die dritte Klemme des Spannungsreglers (durch ein Minuszeichen markiert) ist über die Platine an das braune Kabel des Steckers geschaltet, dadurch hat sie Verbindung zur Fahrzeugmasse.
Die zweite Klemme der Temperaturanzeige hat über die Platine Verbindung zum blauen Kabel des Steckers, das Kabel führt zum Temperaturfühler des Motors.
Die zweite Klemme der Tankanzeige hat über die Platine Kontakt zum blau/schwarzen Kabel des Steckers und damit zum Tankgeber.
Der Öldruckmesser des SR-Modells ist ein spezielles an die Platine angepasstes Instrument.
Seine 12V Anschlussklemme ist über die Platine mit dem schwarzen Kabel des Steckers verbunden, seine Masseklemme ist über die Platine an das braune Kabel des Steckers und damit an Masse angeschlossen.
Die dritte Klemme des Öldruckmessers ist über die Platine an das blau/grüne Kabel des Steckers geschaltet. Dieses Kabel führt zur Klemme G des Öldruckgebers.
Das Voltmeter vom SR-Modell ist so eingebaut, das seine beiden Klemmen über die Platine mit dem schwarzen Kabel und dem braunen Kabel des Steckers verbunden sind, deshalb sind für das Voltmeter keine zusätzlichen Anschlusskabel nötig.
Der Strom zur Beleuchtung der Instrumente kommt über ein graues Kabel von der Tachobeleuchtung (beim Normalkadett) oder (beim SR) über ein zusätzliches graues Kabel von der Sicherung Nr. 1. Die Halter für die Fassung der Birnen sind so angeordnet, das über die Platine eine Verbindung zum braunen Kabel des Steckers und damit zur Fahrzeugmasse hergestellt wird.
Wenn man die Instrumente vom Normal- oder SR-Kadett von ihrer Platine abschraubt, kann man auf der dann sichtbaren Innenseite wunderbar die Strompfade verfolgen, aufgrund der oben beschriebenen Verschaltungen kann man dann auch sofort die Steckerbelegungen vom Normal- und SR-Modell erkennen. Skizzen der Steckerbelegungen wurden außerdem schon im Forum vorgestellt.

Beim Kadett GTE gibt es keine Aufnahmeplatine für die Instrumente, daher ist der Spannungsregler mit seiner durch das Pluszeichen bezeichneten Klemme an das schwarze Kabel, das beim Einschalten der Zündung unter Spannung steht, angeschlossen.
Der mittlere Klemme (mit einem in einen Kreis eingeschlossenen Pfeil markiert) ist sowohl mit der Temperatur- als auch mit der Tankanzeige (über jeweils eine der jeweiligen Instrumentenklemmen) verbunden. Die dritte Klemme des Spannungsreglers (mit einem Minuszeichen markiert) ist über ein braunes Kabel an Masse geschaltet. Weiterhin ist an die zweite Klemme der Temperaturanzeige das blaue Kabel zum Temperaturgeber und an die zweite Klemme der Tankanzeige das blau/schwarze Kabel zum Tankgeber gelegt. Die Lichtversorgung erfolgt über Isolierstecker mit zwei Anschlüssen, der Plusanschluss erfolgt durch ein graues Kabel, ausgehend von der Sicherung Nr.1, der Masseanschluss der Beleuchtung wird über eine Verzweigung des braunen Kabel gesichert.
Den Öldruckmesser des GTE ist wie ein handelsübliches Zusatzinstrument angeschlossen.
Das schwarze Kabel am Spannungsregler versorgt über eine Verzweigung auch die + - Klemme des Öldruckanzeigers. Die Minusklemme des Instruments liegt an der zweiten Verzweigung des braunen Kabels und der Anschluss G des Instruments ist über ein blau/grünes Kabel mit dem Anschluss G des Öldruckgebers verbunden.

So, nun viel Spaß beim Elektrobasteln, Schaltpläne finden sich in den Betriebsanleitungen der Kadettmodelle bis 1977.

Für weitere Fragen: bernd61@aol.com (KadettC75)